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Pasteurstraße 19-25, Berlin-Prenzlauer Berg

Wohneinheiten: 51
Wohnfläche: 7.088 qm
Fertigstellung: 2017

Das neue Wohnensemble an der Pasteurstraße befindet sich im ruhigen Bötzowkiez nähe Prenzlauer Allee im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. Der Baulückenschluss, der als Bauherrengemeinschaft mit 51 Wohneinheiten realisiert worden ist, besteht aus vier unterschiedlichen Gebäuden und integriert den ehemals freistehenden Supermarkt in das Erdgeschoss des Vorderhauses. Es ist eine innerstädtische Nachverdichtung, aber vor allem die Reparatur einer beschädigten Stadt. Um das große Haus in die Umgebung einzufügen wurde kontextueller Städtebau betrieben. Die Umgebung wurde einfach weitergebaut, Fluchten, Materialien und Farben aufgenommen.

Während sich das Vorderhaus über vier Parzellen zieht und somit die bestehende Straßenkante aus Gründerzeitbauten ergänzt, gruppieren sich die drei Gartenhäuser um den zentralen gemeinschaftlichen Gartenhof, der sich auf dem Dach des Verbrauchermarktes befindet. Seitlich der Gebäude, angrenzend an die Nachbargrundstücke entstehen vier kleinere Höfe. Das Ergebnis ist ein neuer Komplex, eine Sequenz aus fünf Höfen, die sich in Größe, Form und Nutzung unterscheiden.

Trotz der modernen Materialien passt sich der Neubau in die Straßenansicht ein. Die vielschichtige Vorderseite des „Vorderhauses“ inszeniert durch eine transluzente Fassadenoptik sehr abwechslungsreiche Effekte – innen wie außen. Die faltbaren Sonnenschutzelemente aus eloxiertem Streckmetall spielen mit der Wahrnehmung der Umgebung und arbeiten mit scheinbar unvereinbaren Gegensätzen. Je nach Tageszeit, Beleuchtung und Sonneneinstrahlung erscheint das Gebäude zwischen offen und geschlossen, leicht und schwer, hell und dunkel. Auf diese Weise schafft es die Verbindung zwischen Innen- und Außenraum und bietet dennoch die nötige Privatheit zum Straßenraum.

Auf der Blockinnenseite verschmelzen die Grenzen zwischen Innen und Außen. Die durchlaufenden Balkonbänder mit ihren rohen Sichtbetonbrüstungen scheinen sich nach Außen zu schieben und erzeugen einen fließenden Übergang zwischen Wohn- und Außenraum. In den Höfen entstehen grüne Lebensräume inmitten der Großstadt.

Die verschiedenen Wohnkubaturen bringen verschiedene Wohnformen und Wohngrößen hervor. Sie bestechen mit der flexiblen Unterteilbarkeit ihrer Grundrisse und richtet sich nach den individuellen Anforderungen der Bewohner. Die einfache Rohbaustruktur lässt viel Gestaltungsfreiraum bei der Erstnutzung und bietet den Bewohnern auch zu einem späteren Zeitpunkt die Möglichkeit auf die sich verändernden Nutzungsbedingungen zu reagieren. Es entsteht eine Mischung aus drei- bis sechs-Zimmerwohnungen. Die 60 bis 200 qm großen Wohnungen bieten ein großzügiges Raumgefühl und erstrecken sich zum Teil über zwei bis drei Geschosse. Raumhohe Fensterflächen sorgen für helle Räume und Außenraumbezug. Jeder Wohnung ist ein privater Außenbereich (Balkon, Terrasse, Garten oder Dachgarten) zugeordnet.

Architektur: zanderroth
Landschaft: Hager & Partner, Berlin

Fotos: © Simon Menges, Berlin